Samstag, 15. September 2007

Wir haben überlebt...

Nach langem Planen und "müssen wir unbedingt mal hinfahren"-Gerede sind wir gestern endlich nach Nara, um uns den Todaiji und die anderen Tempel anzusehen. Die Fahrt lief soweit ganz gut, auch den Weg haben wir recht leicht gefunden. Von den legendären Hirschen, die hier angeblich in der ganzen Stadt bzw. auf den Tempelgeländen rumlaufen und als eine Art Boten der Gottheiten gelten, war aber nichts zu sehen. Bis wir an den Kôfukuji kamen... Dort lagen sie schon, friedlich und unschuldig und knuddelig. Im besten Fall haben sie einen ignoriert und nur genervt geguckt, wenn man sie als begeisterter Tourist natürlich unbedingt "süüüüß" rufend angetatscht hat... Aaaaber sobald man sich an einem der vielen Verkaufsstände ein Päckchen Hirsch-Kekse gekauft hat, ging es los... Aus friedlichen gelangweilt herumliegenden Rehlein wurden Killer-Hirsche!


Wahrscheinlich alles Taktik, mit süßem Gegucke den Beschützer- und Fütterungstrieb nichtsahnender Touristen auszulösen und dann hemmungslos zuzuschlagen! Erst jetzt fiel uns auf, dass alle Hirsche sich verdächtig nahe bei den Keksverkaufsständen herumtrieben... Zufall? Wohl kaum!!

Bewegt man sich einmal Richtung Keksstand, ist es schon zu spät... Die Rehe haben gewonnen...und zeigen ihr wahres Gesicht!!!!



Auch andere waren so naiv, Kekes zu kaufen und mussten dann die Konzequenzen tragen... Diese Hirsche haben es wirklich faustdick hinter dem Geweih, sind sie doch sehr geübt darin, mit Touristen "umzugehen".


Mann flüchtet










Nachdem die Hirsche alle Kekse gefressen hatten, verloren sie augenblicklich das Interesse an uns und wir konnten unseren Weg zum Tempel weiter fortsetzen. Durch das imposante Eingangstor ging es zur Halle, in der der Daibutsu untergebracht ist.




Der Große Buddha steht in einer Holzhalle, die zwar nur noch 2/3 ihrer ursprünglichen Größe hat, aber trotzdem die größte Holzhalle der Welt ist. Der Buddha darin ist aus Bronze und 16 Meter hoch. Sie wurde vor rund 1200 Jahren gegossen, mit einer ganz bestimmten aufwändigen Technik, bei der die Bronze in den Hohlraum zwischen zwei "Schablonen" gegossen wurde. Der Buddha hat schon mehrmals seinen Kopf an Erdbeben oder Feuer verloren, sodass er ersetzt werden musste. Schon praktisch, diese Fähigkeit zur Wiedergeburt...

Das Gebiet rund um den Tempel war voller Touristen, trotzdem habe ich auch diese Frau in traditionellem Kimono entdeckt. Ich hoffe, sie verzeiht mir, dass ich sie so touristenmäßig fotografiert habe... Generell war es aber mal ganz angenhem, nicht als einziger Europäer durch die Stadt zu laufen. Da nimmt man auch mal Touristenmassen in Kauf...

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