Montag, 12. November 2007

Kanu im Pool...

Chrissi und ich sind ja jetzt offizielle Mitglieder des "Wandervogel-Clubs". Das ist ein recht bunt zusammengeworfener Haufen an recht unorganisierten, aber doch liebenswerten Japanern, unter anderem dem SEHR deutschbegeisterten Kazuma, der sein Glück kaum fassen konnte, als wir da in der Tür standen und "in den Club" wollten. Es hieß, der Club würde "wandern, klettern, Kanu- und Kajakfahren, zelten, kleine Reisen ins japanische Gebirge zu Hütten und Onsen unternehmen" etc. etc. Das klang ja schon zu gut, um wahr zu sein... Bis jetzt haben wir uns immer Freitags getroffen um diese Aktivitäten zu "planen", haben dann aber immer Karten gespielt. Ist aber ok, denn ab November ist es sowieso zu kalt, um etwas zu machen, ließ der Vorsitzende des Clubs verlauten.


05.15 Uhr vorm Wohn-
heim...








Immerhin eine Reise haben wir schon unternommen, nach Kobe zum Kanufahren. Um 6.15 ging es los, mit dem Zug von Tenri nach Kobe, dürfte ja kein Problem sein. Wenn man nicht mit Japaner unterwegs ist. Die sehen "Organisation" nämlich etwas lockerer als in Deutschland, was dazu führte, dass wir während der zweistündigen Fahrt mit ca. 7mal umgestiegen sind, teilweise wieder in denselben Zug, mit dem wir gerade gefahren sind. Ich weiß nicht, ob der Clubvorsteher wirklich genau wusste, was er da tat, jedenfalls wirkte er etwas verwirrt und sah ständig mit Handy im Internet nach, welchen Zug wir wann wohin nehmen müssen.
Da ich derlei spontan-verwirrte "Planung" schon von zu Hause kenne, blieb ich ganz gelassen. (Wem bei so etwas aber leicht der Kragen platzt, sollte besser ein Anti-Stress-Training beginnen, bevor er nach Japan fährt, denn das ist hier meiner Erfahrung nach nicht ungewöhnlich).
Hat aber alles reibungslos geklappt und am richtigen Ort angekommen sind wir auch... Das war aber kein idyllischer japanischer Gebirgsfluss wie erwartet, sondern ein Schwimmbad... Da es an diesem Tag regnete, wurde nämlich spontan entschlossen, erst einmal Kanu in einem Pool zu üben und sich die Flüsse irgendwann später vorzunehmen. Was auch gut war, denn so wie alle im Pool herumgepaddelt sind, konnte keiner von uns wirklich Kanu fahren. Ich bin schööön nass geworden, aber immerhin nicht in den Pool gefallen...








Ja, ich war natürlich so doof mir keine Jogginghose mitzunehmen. Dafür aber immerhin etwas zum Wechseln, denn ich war klatschnass taillenabwärts. Die hellen Flecken sind nicht trocken, nur weniger nass...



Chrissi hats auch gut erwischt.











Im ziemlich verdreckten da momentan nicht genutzten Kinderspielbecken nebenan schwammen übrigens kleine tote Fische, über die Chrissi und ich uns natürlich gewundert haben. Das sei doch ganz klar, meinten die Japaner, "die werfen die Bademeister rein, damit die Seevögel was zum fressen haben" ... ääh, ja natürlich.
Wieder was dazugelernt! Regel Nummer eins: Über komische Dinge in Japan nicht wundern, es gibt für alles plausible Erklärungen (die natürlich nicht immer ganz konform gehen mit der europäischen Denkweise...).

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