Montag, 29. März 2010

Kanazawa - Tag 3

Am dritten Tag der Kanazawa-Reise ging es zum Kenroku-en, der zu den drei schönsten Gärten Japans zählt. Im 17. Jahrhundert wurde er als Schlossgarten für die Maeda-Familie angelegt und seitedem immer wieder erweitert und schließlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach chinesischer Lehre vereint er die sechs Attribute der Perfektion: Abgeschiedenheit, Weitläufigkeit, Künstlichkeit, Althergebrachtheit, viel Wasser und eine weite Sicht, in diesem Fall auf die Küste zum Japanischen Meer.

Anscheinend sind sich auch die Tiere einer gewissen Altehrwürdigkeit des Gartens bewusst, sonst hätte dieser Reiher bestimmt nicht so schön für Fotos posiert:



























Im vielen Wasser tummelten sich natürlich auch Koi, die sofort angeschwommen kamen, sobald man sich dem Ufer näherte, und die Mäuler auf- und zuschnappten, wie kleine Hündchen, die um Futter betteln.










Die ganze Akkuratesse erfordert natürlich auch viel Zuwendung, deshalb begenete man immer mal wieder kleinen Grüppchen von Gärtnern, die den Garten pflegten. Gibt bestimmt unangenehmere Arbeitsplätze...











Nach dem vielen Spazieren und dem schönen Wetter gabs dann noch ein Eis. Allerdings nicht in der Waffel, sondern so eins:

Es ist eigentlich nur geschabtes Eis -im Sinne von gefrorenem Wasser- auf Fruchtsirup. Man löffelt sich durch zuerst nur kaltes Eis, das nach unten hin immer süßer wird. Am Ende kann man den mittlerweile geschmolzenen Eisrest, der sich mit dem Sirup vermischt hat, ausschlabbern. Klingt nicht spektakulär, tut aber sehr gut wenn es richtig heiß und schwül ist.

Noch mehr Eindrücke aus dem Garten:


















Ganz in der Nähe des Gartens befand sich noch ein kleiner Schrein, auf dessen Gelände überall kleine Fuurin aufgehängt waren, kleine Glöckchen aus Glas, die im Wind bimmeln und so im heißen Sommer ein kühles Gefühl erzeugen sollen, weil sie quasi den kühlenden Wind akustisch spürbar machen.





















Danach ging es weiter zum Museum für zeitgenössische Kunst, das wirklich beeindruckend war, besonders für so eine relativ kleine Stadt wie Kanazawa. Von den Ausstellungen konnte man leider keine Bilder machen, dafür aber vom supermodernen Museumsgebäude, das im Wesentlichen ein großer Glasbehälter mit Innenhof ist.








Man bewegte sich in einer weitläufigen Spirale immer um den Innenhof herum, in dem sich ein Swimmingpool befand, der noch eine Überraschung bereithielt, was man aber erst ganz am Ende der Tour durch die Ausstellungsräume sah.






















Dann nämlich kam man zu einer kleinen Tür, durch die man das Innere des Pools betrat. Der von oben ganz normal aussehende Pool war eigentlich ein Kunstwerk. Ebenerdig lag eine Glasscheibe, auf der Wasser floss. Darunter befand sich ein Raum, der komplett blau gestrichen war. Das Sonnenlicht fiel von oben durch die Wasserfläche und brach sich so an den Wänden, dass man den Eindruck bekam, sich wirklich unter Wasser zu befinden. Ein sehr netter Effekt, der auch bei den Museumsbesuchern sehr gut ankam.













Schließlich ging es zurück zum Bahnhof und mit dem Bus Richtung Heimat. Schön war noch das große Holztor am Bahnhof von Kanazawa.

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