Samstag, 8. Dezember 2007
Tokyo Teil II
Weiter ging es in den Ueno-Park. Im Gegensatz zu Osaka kann man in Tokyo noch ein paar Grünflächen finden, aber natürlich sind auch die voller Menschen, gerade bei schönem Wetter. Und einen Haufen Tiere, hauptsächlich Geflügel, und das nicht nur im angrenzenden Zoo.
Die Enten zum Beispiel waren ganz begeistert von den Spaziergängermassen, die öfter mal ein Stückchen an den vielen Imbisständen gekauftes Brotartiges fallen ließen, und haben ihnen sogar -Achtung, Steffi, jetzt kommt's- aus der Hand gefressen.
Die Möwen kamen auch nicht zu kurz...
"Moooooins!"
Eine sehr schöne japanische Szene, wie ich finde... Einen kleinen Flohmarkt gab es auch noch im Park, alles in allem also ein sehr entspannender Ort, was für unseren nach drei Tagen Rumgerenne relativ hohen Erschöpfunggrad sehr passend war.
Etwas voller und sehr viel touristischer ging es am Sensouji-Tempel zu. Die vielen Amerikaner, die uns schon in der U-Bahn entgegenströmten, hätten uns aber auch stutzig machen sollen...
Hier konnte man sich von einem Orakel eine Vorhersage zur eigenen Zukunft machen lassen. Man bezahlt 100 Yen, und schüttelt einen große Blechdose, bis ein langes Holzstäbchen herausfällt. Dann entnimmt man der Schublade mit der gleichen Nummer, die auch auf dem Holzstäbchen steht, einen Zettel, auf dem geschrieben ist, wie es so um die eigene Zukunft bestellt ist. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass meine laut dem Zettelchen auf gut Deutsch relativ beschissen aussieht. Ich soll auf keinen Fall eine Reise begehen; sollte ich krank sein, dauert die Krankheit länger als erwartet an, bin ich nicht krank, werde ich es. Berufs- und Privatleben sind auch nicht gerade rosig, und falls ich vorhabe, ein Haus zu bauen oder umzuziehen, sollte ich von diesen Vorhaben auch die Finger lassen... An den Blicken der anderen Leuten zu urteilen, riet ihnen ihr Zettelchen anscheinend auch, am Besten die nächsten fünf Jahre einfach das Bett nicht mehr zu verlassen. Ich habe mein Zettelchen natürlich am Tempel aufgehängt, was das vorhergesagte Schicksal angeblich abmildern soll.
Hier konnte man siuch mit Rauch bewedeln, ein Reinigungsritual.
Weiter ging es nach Shibuya. Im Video sieht man mal, wie kuschelig es dort Samstags abends ist...
Wir haben uns mit Chihiro, Philipp, Rina, Henning, Natsumi, Steffi und Junichi getroffen. War sehr schön, alle mal wieder zu sehen...
Geschlafen haben Chrissi und ich in einem Manga-Kissa in Shinjuku, also einem Internetcafe, in dem man auch Comics, Bücher und Zeitschriften usw lesen kann und was eine ganz angenehme möglichkeit ist, in einer Großstadt zu schlafen, aber dazu später mehr. Das Kapselhotel, in dem wir ursprünglich schlafen wollten, gab es leider nicht mehr (und es gibt nur zwei Kapselhotels in ganz Tokyo, in dem auch Frauen schlafen können... also jetzt nur noch eins).
Am letzten Tag waren wir in Harajuku, dem bekanntesten Modeviertel in Tokyo. Da, wo immer die ganzen verkleideten Leute rumlaufen (die an dem Tag aber nicht sooo zahlreich und verrückt waren, wie wir gehofft haben). Sehr interessant waren die Läden, bzw. deren Waren, leider durfte man aber nicht fotographieren...
Henning gab uns noch den Tipp, doch mal ins Tokyoter Rathaus zu gehen. Im 42. Stock gebe es einen Aussichtsraum, von dem aus man 360° Tokyo genießen könne.
Es war sehr schön, weil wir gerade zum richtigen Moment ankamen, sodass wir den Sonnenuntergang mitbekamen (der sehr schnell ist in Japan..).
Auch die anderen Besucher waren ganz bezaubert.
Weil wir gerade in der Gegend waren, sind wir auch noch ins Park Hyatt Hotel gegangen. Laut Chrissis Reiseführer ist das nämlich das Hotel, in dem "Lost In Translation" gedreht wurde.
Ganz nach japanischer Mentalität, nach der man auch als Normalverdiener in die Luxusklamottenläden gehen kann, weil ja schließlich jeder das Recht haben sollte, schöne Dinge zu genießen, und sei es nur durch Ansehen und nicht durch Kaufen, hat uns die Empfangsdame auch erlaubt, nach oben ins Hotel zu fahren, um uns dort ein wenig umzusehen.
Erst wollten wir ein Glas Wein der Bar trinken. Nachdem wir aber sahen, dass eine Tasse Tee 1500 Yen kostet (9 Euro!!), haben wir davon aber Abstand genommen und sind lieber ein bisschen durch die mit dicken Teppichen ausgelegten Flure gewandert und haben Pläne bezüglich dem Heiraten sehr reicher, sehr herzanfälliger Japaner gemacht, um einmal auch ein paar Tage im Hotel als Gäste verbringen zu können.
Hier ein Blick aus dem Hotel. Links ist der Turm, in dem sich unter einem Glasdach der Pool befindet, in dem Bill Murray im Film geschwommen ist...
Als schönen Ausklang des Tages und der Reise sind wir danach in ein Onsen gegangen, das der Lonely Planet empfiehlt. Gebäude und Besitzerin waren sehr schrullig und sehr einladend. Das Onsen-Mineralwasser wurde aus 500 Metern Tiefe heraufgepumpt und war so schwarz, dass man seine Unterarme nicht mehr sehen konnte, wenn man in der Wanne saß. Etwas seltsam, aber man gewöhnte sich daran, genauso wie an die 43°. Nach dem Bad haben dort noch etwas gegessen und wurden von einer Japanerin, die sehr gut Englisch konnte, angequatscht. Sie hat uns eingeladen, dass sie uns ein wenig herumführt, und uns die Stadt zeigt wenn wir das nächste Mal in Tokyo sind. Sehr entspannt und sehr müde ging es dann zum Bus und ab nach Tenri... Und dort für mich gleich ab ins Bett.
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