Donnerstag, 27. August 2009

Ein Tag allein in Kyoto...

...den ich nutzen wollte, um endlich mal den Heian-Jingu mit seinen Gärten zu besuchen. (Ja, das ist der Schrein aus "Lost in Translation"). Wirklich ein ganz toller Garten, den Monet bestimmt gemalt hätte...
























Nach monatelanger Alkohol-Absitenz (die Cocktails in Japan verdienen ihren Namen nicht, ist eigentlich nur Saft mit Eiswürfeln. Der wenige Alkohol, der darin enthalten ist, ist längst verdunstet, wenn das Getränk serviert wird) haben wir uns mal umgehört, wo man denn in Tenri etwas trinken gehen kann. Tong erzählte uns von der "H2O-Bar", die wir natürlich gleich ausprobierten. Es war ein winzig kleiner Raum, vollgestopft mit Flaschen, und einem Barkeeper, gleichzeitig Besitzer, der einen immer im blütenweißen Jackett bediente.
Das Sortiment war groß (habe dort sogar Whisky aus meinem Geburtsjahr getrunken) und zur allgemeinen Überraschung war auf der Käseplatte KÄSE, nicht diese gummiartige Masse aus Schmelzsalzen und Emulgatoren, die in Japan gemeinhin als "Cheese" bekannt ist. Kein Wunder, denn den Käse hatte der Besitzer auch aus Europa importiert.





















Und in ebendieser Bar gab es auch den berühmt-berüchtigten Habu-Shu, Schnaps aus Okinawa mit einer eingelegten Giftschlange darin. Die Schlange lag aufgerollt auf dem Boden der Flasche und war so gelegt, dass der Kopf oben lag und man schön die 1,5cm langen Giftzähne bewundern konnte... Erinnerte stark an Formaldehyd-Präparate mit eingelegten Absonderlichkeiten aus dem Keller von Naturkundemuseen... Natürlich musste der sofort probiert werden! War überraschenderweise richtig lecker, süßlich-würzig, aber es kostete schon einige Überwindung, das Glas mit dem Schnaps voller Schwebteilchen herunterzustürzen. Aber wie gesagt -lecker.














Hier noch ein paar Eindrücke aus der Bar:



Mittwoch, 26. August 2009

Kleines Schmankerl zwischendurch

Professor Asakawa hat uns in Nara zum Essen eingeladen, traditionell japanisch und seeeehr lecker. Man beachte auch das Geschirr, passend zu den hochsommerlichen Temperaturen in kühlen Farben gehalten bzw. aus Glas... Ich lass mal die Bilder wirken...(Man kann die Fotos hier auch vergrößern-für den großen Hunger)










Mittwoch, 22. Juli 2009

Und sonst...

Hier noch ein kleiner Einblick in die Club-Aktivitäten von Chrissi und mir: Der Ikebana- und der Kalligrahpie-Kurs, bei denen auch Piety teilnahm.
In Ikebana wurden wir von einem sehr netten Herrn unterrichtet, der wohl der Erbe der Gründerin einer Ikebana-Schule sein soll. Sehr engagiert war auch seine Kollegin, und unter Anleitung der beiden kamen doch ganz passable Gestecke heraus:









































Außerdem gab es noch den Kalligraphie-Kurs, ebenfalls von einem netten älteren Herrn geleitet. Er kam immer im Tenri-Jäckchen und hat sich die letzten 30 Jahre der Kalligraphie gewidmet, was ihm einen sehr hohen Rang eingebracht hat. Wir übten einzelne Kanji, die wir uns ausgesucht hatten, um sie später auf einen Fächer zu kleben und anschließend mit unserem (ebenfalls selbstgeschnitzten) Namensstempel zu versehen. In meinen Stempel habe ich das alte Zeichen für "Falke" eingeschnitzt, er liegt hier bei mir in einer kleinen chinesischen Box... ein nettes Andenken!





Ganz tolle Idee...

... anstatt eines Pizzalieferdienstes: Der Ramen-Wagen! Das Ding fährt mit riesigen Töpfen voller heißer Suppe herum, hält irgendwo, und man bekommt vom Fahrer frische Nudeln zubereitet. Ein solches Modell stand auf einmal im Hof des Wohnheims. Wir sind natürlich sofort hin und haben uns was geholt...
Wäre auch mal ein gutes Konzept für Marburg...




Einen hab ich noch...

Nach langer Abstinenz geht es hier endlich weiter. Das kann ja aber auch nicht angehen, dass der Blog hier unvollendet brachliegt. Ich hoffe, ich krieg noch alles zusammen, ist ja schon was her.
Machen wir also weiter mit Juli. Die Studenten der Tenri-Universität wurden eingeladen, an einem Goldfisch-Wettfischen teilzunehmen. Kannte ich bis jetzt nur von Matsuri und als Spiel für Kinder, so wie Dosenwerfen, aber anscheinend haben auch Erwachsene Spaß daran. Jedenfalls war die Turnhalle, in der der Wettbewerb stattfand, gerappelt voll.


Chrissi, Piety und Shinchan werfen sich in Pose







Wir wurden in Gruppen eingeteilt und bekamen Nummern auf den Rücken gepinnt und durften schonmal üben. Man bekommt ein kleines Plastikdings, eine Art Kreis mit Stiel. Im Kreis ist ein Papier gespannt, und mit dieser Konstruktion soll man dann die Fische wie mit einer Art Pfannenwender fangen. Der Witz daran ist aber, dass sich das Papier natürlich mit Wasser vollsaugt und irgendwann reißt. Bis dahin sollte man also so viele Fische wie möglich gefangen haben.
Piety hatte den Bogen raus und schöpfte einen Fisch nach dem anderen in ihren Becher. Wir waren siegessicher!







Leider waren die vielen japanischen Kinder dann doch besser und wir bekamen nicht mal einen Trostpreis. Naja, hat trotzdem Spaß gemacht.
Zum Schluss noch ein Bild von Tony und Karina, die auch teilnahmen. Kari kommt aus Mexiko und Tony aus Frankreich, die zwei kamen in Japan zusammen und sind mittlerweile verlobt. Sehr süß, die zwei, gell?