Freitag, 8. August 2008

Deutsche Kultur Teil I: Grillen

Nach all den vielen Eindrücken, die ich in in der Zeit in Tenri von Japan und auch von anderen Ländern bekommen habe, kann ich jetzt auch behaupten, wenigstens ein bisschen deutsche Kultur übermittelt zu haben. Es wurde schön warm in Japan und uns Deutschen hat es schon in den Fingern gekribbelt: Die Grillsaison hatte angefangen! Chrissi und ich fuhren also zum Jusco um einen Grill zu kaufen. Noch ganz japanisch die Erlaubnis der Uni eingeholt, im Hof grillen zu dürfen, Leute eingeladen und los ging's.


Tong war der Grillmeister und hat in letzter Sekunde noch die Ehre der Männer gerettet. Sonst hat es nämlich keines der anwesenden männliches Wesen hinbekommen, das Feuer am Brennen zu halten, und Tong erlöste uns Mädels vom Pusten und Fächerwelden...



















Nach deutschen, japanischen, thailändischen, mexikanischen und allerlei anderen internationalen Grillzutaten gab es dann noch indonesische Bananenkuchen mit Vanilleeis zum Nachtisch.

Und eine Fotosession musste natürlich auch noch sein...

Dienstag, 29. Juli 2008

Shirahama


Shirahama heißt übersetzt soviel wie "weißer Strand", weil... naja, weil es dort einen weißen Strand gibt. Früher war der mal echt, dann ist das ganze Zeug weggespült worden und dann hat man weißen Sand tonnenweise aus Australien hergeschafft. Jetzt gibts also wieder weißen Sand in Shirahama, und im Sommer jede Menge Touristen...
Allerdings herrscht in Japan das ungeschriebene Gesetz, dass man im Meer nur im Juli und August baden gehen kann. In diesen zwei Monaten sind also Badeorte komplett überfüllt... Meidet man diese Zeiten und fährt im Juni, so wie Chrissi und ich, hat man all die Riesenhotels, Strände, Restaurants und Onsen fast für sich alleine. Wir hatten ausgesprochen entspannende zwei Tage dort...
Der erste Tag war etwas zugeszogen, also entschieden wir uns, zuerst eines der vielen Onsen zu besuchen. Vom ersten konnte ich leider kein Bild machen. Es war aber das Beste... In drei Stufen angelegt lag es direkt am Meer. Und es war komplett unter freiem Himmel... herrlich! Das Becken auf der untersten Stufe war nur durch Naturfelsblöcke vom Meerwasser getrennt, und mit aufkommender Flut schwappte immer mal wieder ein wenig kühles Meerwasser ins Becken... sehr spaßig. Gleichzeitig konnte man den Krabben und Krebschen zuschauen, die über die Felsen flitzen... Stufe zwei war dann schon heißeres Wasser, ein großes Becken ebenfalls aus Naturstein. stufe drei war ein großes Holzbecken. Wir variierten Becken, je nachdem, ob uns grade nach heißem entspannenden Wasser der Sinn stand oder danach, immer mal wieder von kaltem Salzwasser überschwappt zu werden.
Das zweite Onsen war sehr viel größer und auf einem bewaldeten Berg angelegt. Man zog sich an der "Basis" um in Yukata und Geta und klapperte im wahrsten Sinne des Wortes dann die einzelnen Onsen ab. Es gab Onsen in Höhlen, unter Bäumen, in großen Holzzubern und unter freiem Himmel. Zwischendurch saßen wir auf der Terasse, tranken ein Käffchen und genossen die Aussicht...






































Nach dem Onsenbesuch liefen wir am Meer entlang zurück zum Hotel. Hier ein bisschen Shirahama-Nebensaison-Abendstimmung:




























































Zum Abschluss des ersten Tages gabs noch einen wunderschönen Sonnenuntergang... und ein sehr leckeres Essen!














Am nächsten Tag zogen wir dann los, uns ein wenig der Gegend anzusehen.














Hier steht Chrissi gerade in einer Höhle, die sich am Fuße einer Klippe befindet. Die Höhle besteht aus ein einer Art System aus Gängen und Hohlräumen, in denen sich früher Piraten versteckten und dann eine Wachstation eingerichtet wurde. Einen Schrein gibt es auch... Ständig raschen die Wellen mit gewaltiger Wucht hinein, den Eingang kann man nur bei Ebbe befahren, sonst wird man vom Wasser gegen die Felsen geklatscht.





















Von oben kann man den Eingang der Höhle nicht sehen... Geht ganz schön weit hinunter. Und wenn Japaner sonst übervorsichtig sein können bei Kleinigkeiten wir regennassen Busstufen- hier gab es keine Absperrung!

Statt dessen standen überall Schilder herum, die von der japanischen christlichen Kirche aufgestellt worden waren. Anscheinend sind die Klippen ein beliebter Ort für Menschen, die ihrem Leben durch einen Sprung in die Tiefe ein Ende setzen möchten. Auf den Schildern steht, dass man doch vorher lieber das "Lebens-Telefon" anrufen solle, bevor man den endgültigen Entschluss fasse, sich umzubringen...






























Und das war unser zweites Frühstück: Leckerer knusprig gegrillter Tintenfisch!






Hier waren wir am "Tausend-Tatami-Felsen". Er besteht aus vielen Schichten, die so aussehen sollen wie tausende übereinandergestapelte Tatami... Hier saßen wir und haben schön ein Eis gegessen, während die Leute alle nass wurden... hehehe...



Hier noch ein berühmter Felsen, dessen Namen ich vergessen habe...















Süße Miezekatze...









... die die vielen nistenden Schwalben zum Glück nicht beachtete...
























Nach einem Nachmittag am Strand und im Meer (endlich wieder schwimmen!!) konnten wir noch ein wenig Abendstimmung genießen, bevor es wieder mit dem Bus nach Hause ging...

Samstag, 26. Juli 2008

Im Kimono

Ende Mai wurden wir eingeladen, an einer Diskussion über asiatische und internationale Wirtschaft in Nara teilzunehmen. Dass wir von Tenakawa-sensei vom Kimono-Club eingeladen wurden, machte uns ein wenig stutzig. Chrissi holte sich extra die Versicherung ab, dass sie keinen Kimono, Yukata oder ähnliches werde tragen müssen. Tenakawa-sensei stimmte zu.
Leider hielt sie ihr Versprechen nicht ganz, sie wartete vor dem Restaurant schon mit kleinen Köfferchen... Chrissi ahnte schon Übles. Und richtig, wir wurden alle in Yukata gesteckt...



Naja, hat irgendwie doch noch Spaß gemacht, zumindest die Fotos ^-^. Und das Essen war auch nicht zu verachten. Für die anderen Teilnehmer war es natürlich eine Attraktion, uns vier Mädels im Yukata herumklappern zu sehen... Und wir bekamen jeder noch eine kleine Geschenktüte mit süßen Spezialitäten aus Nara...















Freitag, 25. Juli 2008

Was sonst noch geschah...

Chrissi und ich besuchten im Mai noch das Miyako-Odori in Kyoto. Das sind traditionelle Geisha-Tänze, die jedes Jahr im Frühling abgehalten werden. Leider konnte man von den Tänzen selbst keine Fotos machen, aber hier ist eins von der Tee"zeremonie", die man vor der Vorstellung sehen konnte. Eigentlich war es eher ein schnelles Zeremönchen, weil viele Leute schnell tee haben mussten, um zur Vorstellung zu gehen. War trotzdem lecker und einen kleinen Teller für Süßigkeiten als Andenken gab's auch...










Dann wurden Chrissi und ich noch von Mikuni-san, einer Mitarbeiterin im Büro für ausländische Studierende, zum Essen mit vorherigem Kochen eingeladen. Wir wollten nämlich eigentlich einen Kockkurs für japanische Küche machen. So etwas gab es aber leider in Tenri und näherer Umgebung nicht, also bat uns Mikuni-san an, dass wir bei Gelegenheit mal bei ihr vorbeikommen und mit ihr kochen dürften. Diesmal haben wir Okonomiyaki gemacht, eine Art japanische Pizza. Sehr lecker. Zu Gast waren auch noch Freunde von Mikuni-san und ihrem Ehemann aus den USA und Lehrer der Tenri-Uni. Wir haben glaube ich ganz gut gekocht für das erste Mal, jedenfalls gab's keine Beschwerden ^-^.







































Zum Schluss gab's noch ein Gruppenfoto:


Ganz links im schwarzen T-Shirt ist Mikuni-san, daneben im weißen Hemd ist ein Professor für Religion, der halb japanischer und halb us-amerikanischer Herkunft ist. Daneben ist das befreundete Ehepaar der Mikunis aus Michigan, daneben Chrissi und meine Wenigkeit, dann Jackie, eine Freundin von Mikuni-san und daneben der Ehemann von Mikuni-san, der halb Japaner und halb Hawaiianer ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Ganz vorne die gesammelte Kinderschar ^-^.

Mädels-Roadtrip durch Shikoku: Die ersten zwei Tage


Anfang Mai war endlich Golden Week, also keine Uni, und wir konnten endlich nach Shikoku aufbrechen. Dafür kam Steffi extra aus Tokyo nach Tenri. Nachmittags ging es mit dem Bus über Kobe und Awajishima nach Naruto, wo wir unser Mietauto (eine S-Klasse... nein, nicht Mercedes, sonder Toyota) abholten. Nach der ersten Aufregung mit der ungewohnten Automatik und dem Linksverkehr schafften wir es, heil in der Jugendherberge in Tokushima anzukommen. Dort hatten wir einen lustigen Abend mit ein paar Japanern, die auf Fahrrädern oder Motorrädern auch in Shikoku unterwegs waren und noch ein paar Tipps für uns hatten.

Einer von ihnen war tatsächlich mit dem Fahrrad durch ganz Shikoku auf der 88-Tempel-Route unterwegs und hatte bösen Sonnenbrand.
natürlich mussten wir noch kurz beim Strand vorbeisehen, obwohl es schon zappenduster war...




















Am nächsten Morgen ging es wieder früh raus. Wir verabschiedeten uns vom Herbergshündchen und gingen nochmal an den Strand...

































Nachdem wir unsere Füße in die Inlandsee gehalten hatten, machten wir uns auf zum Iya-Tal, eine der "versteckten Gegenden" in Japan, die angeblich besonders schön, aber wenig bekannt sind. angeblich sollten die Straßen dort sehr schmal sein, und zwischen Bergwand und Abgrund verlaufen, was uns ein wenig nervös machte. Von den Sensei in der uni wurde uns ja auch abgeraten, dorthin zu fahren, besonders in einem Auto, das wir selbst fuhren. Naja. Ein Omamori hatten wir ja, eine Art Talisman für sicheres Fahren, das wir extra noch am Isonokami-Schrein in Tenri gekauft hatten...




























Und so sahen die Straßen dann größtenteils aus. An den breiten Stellen passten zwei kleine Autos gerade mal nebeneinander, aber auf dem größten Teil der Strecke war daran nicht zu denken. Man musste zurücksetzen und auf die Spiegel vertrauen, die in den Kurven standen. Hier hat Chrissi echte Nerven bewiesen und uns gut durch das Tal gefädelt.






















An einem Aussichtspunkt hielten wir das erste Mal an, und wie man sieht ging die aufkommende Urlaubsstimmung ein wenig mit uns durch ^-^.

































































Den nächsten Stop machten wir bei der Statue des Pinkelden Jungen. Der Sinn dieser Statue erschloss sich mir nicht, aber sie amüsierte viele Touristen...

























Achja, an einer sehr alten, verrosteten Tankstelle kamen wir auch noch vorbei...


































Von der Kazura-Brücke ging es dann einen weniger bekannten Weg entlang. Über winzige Sträßchen schlängelten wir uns einen Berg hiauf bis nach Chiiori, einem alten Bauernhaus, das über 300 Jahre alt ist und von eimen Amerikaner namens Alex Kerr restauriert wurde/ immer noch wird.
Auf der Homepage findet man noch schönere Fotos (http://chiiori.org/).