Freitag, 27. Mai 2011

Hiroshima

Die Gelegenheit, nach Hiroshima zu fahren, erhielten wir dank Fumiko, die auch schon in Marburg studiert hatte. Sie lud uns ein, ihre Familie zu besuchen.
In Hiroshima kommt man natürlich nicht umhin, sich mit dem Atombombenabwurf auf die Stadt vor über 60 Jahren zu beschäftigen. Allein schon die Atombombenkuppel hinterlässt nachhaltigen Eindruck. Früher befand sich in diesem Gebäude die Japanische Industrie- und Handelskammer. Die Bombe explodierte quasi direkt über diesem Gebäude und zerstörte es bis auf die Überreste, die heute als Mahnmal im Friedenspark von Hiroshima stehen.





Mit dem Boot fuhren wir nach Miyajima, eine Insel, die berühmt ist, weil sich auf ihr der Itsukushima-Schrein befindet, und wo - noch wichtiger-  das zum Schrein gehörende Torii direkt davor im Wasser steht. Miyajima gehört neben Matsushima bei Sendai und der Amanohashidate bei Kyoto zu den "drei berühmten Landschaften" Japans. Das Torii, das im Wasser zu schweben scheint, gehört zu den meistfotografierten Touristenattarktionen des Landes. Da haben wir uns natürlich angeschlossen und viiiel geknipst.



Auf der Insel selbst begegneten wir dann wieder den Shika, die uns ja schon in Nara die Haare vom Kopf bzw. die Kekse aus den Händen gefressen hatten und uns dabei durch den ganzen Park verfolgten. Hatte wir bisher gedacht, die Nara-Shika wären aufdringlich, wurden wir nun eines besseren belehrt. Wer nach Miyajima fährt, dem rate ich, bloß nichts Essbares irgendwo sicht- oder riechbar am Körper zu tragen, die Shika finden und vernichten es! Jedweden Gegenstand aus Papier, insbesondere die Informationszettel, die man auf der Fähre bekommt, sollte man gut wegstecken, denn die Shika machen auch davor nicht halt.












Wer von den Shika-Attacken verschont bleibt, amüsiert sich natürlich königlich über die Tierchen, die nun wirklich überhaupt keine Berührungsängste mehr haben und auch gerne mal den Leuten in diverse Körperteile kneifen, um Futter einzufordern.















Auf diesem Foto eines der wenigen friedlichen Shika (wahrscheinlich war es nur grad sehr satt oder erschöpft davon, Touristen mit Papier in der Hand durch die Gegend zu jagen. Oder es probiert den neuen Trick aus: Totstellen, bis die Touristen nah genug sind, dass man ihnen die Hüte klauen kann).

Selbst ein kurzer Schnappschuss war nicht möglich, ohne dass ein Shika von irgendwoher angerannt kam und man sämtliche Gegenstände aus Papier in Sicherheit bringen musste.

Und hier ein Beispiel für die ausgefeilte Technik der Shika zur Futterbeschaffung an Touristen.
Schritt 1: Ganz niedlich tun, um sich nah genug an das Opfer heranschleichen zu können.












Langsam und vom Opfer unbemerkt die Zudringlichkeit erhöhen, um eventuelle Futtervorräte ausfindig zu machen, bis hin zu Schritt 2: Taschen durchsuchen.

Bei ausbleibendem Erfolg schließlich Schritt 3: Direkter tätlicher Angriff des Opfers!

 Die zudringlichen Shikas auszuhalten ist es aber wert für diesen Anblick:


Schließlich, gab es zur Stärkung noch eine lokale Spezialität zum Abendessen: Anago, also Salzwasseraal. Sehr lecker!



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